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Industrial
Industrial - es ist sehr bequem, Arbeiten von Throbbing Gristle und deren Label Industrial für die Entstehung des Industrial verantwortlich zu machen. Viel früher gab es Menschen, die mit Klängen experimentieren, Noise produzieren, Dada sagen und mit elektronischer Poesie Zukunftsangstschweiß provozieren. Na und?
Industrial Geografie
Es ist sehr richtig, für die Entstehung des Industrial Throbbing Gristle verantwortlich zu machen. Damals – passt auf – kann man mit gebrauchten Tampons noch Hunde hinter Öfen hervorlocken. Mitte der 70er Jahre schafft es Aktionskunst manchmal in die Nachrichten wie später ein Schiff Wale schlachtende Japaner. Eine gute Zeit, um zur Legende zu werden. Im Prinzip geht es darum, Informationen anders an den Mann zu bringen, Realitäten zu spiegeln, Grenzen auszuloten, Widersprüche aufzuzeigen – und äh – das alles, mit einem unabhängigen Label im beschaulichen England mit den Mitteln von Avantgarde-Performances.
Diese Kunst – nein, Kunst! – findet nicht nur in England begeisterte Mitmacher (Cabaret Voltaire), Vormacher und Nachahmer; die Sache geht um die Welt. In Italien (Maurizio Bianchi), in Frankreich (Vivenza), in Südafrika (Battery 9) und in Deutschland (Einstürzende Neubauten) werden nach Herzenslust Tabus gesucht und eingerissen oder gebrochen – wenigstens symbolisch, denn es werden auch Tabus angegangen, die bestehen bleiben – eigentlich bleiben die meisten stehen.
Industrial Galaxie
Es muss nicht zwangsläufig Musik sein, was im Rahmen dieser frühen Industrialwelle produziert wird. Maurizio Bianchi etwa ist eher ein Aktionskünstler.
Und die Provokationen machen den Künstlern nicht einfach nur Spaß, da häufig hinter dem Ziel, den Zuschauer und -hörer zu verstören, die Idee steckt, dass die Kunst einen Prozess in Gang setzt – das steckt immer dahinter – diesmal allerdings nicht durch einen mittels Schönheit und Genie erlangten Rausch, Industrial ist eher eine Art Defibrillator der industriellen Zivilisation. Der kann mit Texten angesetzt werden, mit Bildern oder Lärmkulissen. Irgendwann wird so was aber langweilig und holt – wie heute – niemanden mehr irgendwo hervor. Natürlich geht das noch, das gibt es auch noch, dass Leute auf einer Bühne zu erschrecken verstehen, aber der Boom ist vorbei und über die Nachrichten werden Menschen mit zerbombten Leibern bei Laune gehalten.
Im Industrial wenden sich Bands verstärkt der Kombination von Industrial mit anderen Genres zu. Das nennt man dann Post-Industrial. Da das aber viele sind, gibt es Dark Ambient, Death Industrial, Electronic Body Music – oder immer noch berühmte Industrial-Metal-Bands wie Ministry, vielleicht Nine Inch Nails.
Industrial Geräte
Das ist natürlich bei DER Geschichte nicht ganz einheitlich mit den Geräten. Bei dem, was man heute als Industrial kennt, eine Rockinstrumentierung, Rockattitüde, allerdings düster. Und Handarbeit am Synthesizer. Viel Studioarbeit.
Industrial Götter
Man muss etwas unterscheiden. Die Engländer von Throbbing Gristle sind die Väter eines Industrial-Stils, der sich stark von dem unterscheidet, was heute als Industrial verstanden wird. Wichtige Schritte auf dem Weg der experimentellen, wirkungsvollen Sounds machen Cabaret Voltaire auf dem Industrial-Label. Und die Einstürzenden Neubauten mit Blixa Bargeld haben einen verdammt langen Weg zurückgelegt von ihren Anfängen im Punk- und Industrial-Labyrinth bis zu der eigenen Liga, in der sie heute spielen.
Für den „moderneren“ Industrial können Ministry genannt werden. Ungefähr so alt wie alle anderen Bands, haben sich die Jungs um Al Jourgensen von einer Pop-Geschichte bald zu einer recht harten, rocklastigen Geschichte entwickelt. Das kann amerikanischer Industrial genannt werden, zu dem viele Bands und kleinere Projekte zählen, etwa Skinny Puppy, Nine Inch Nails oder Lard.
Industrial Gegenwart und Zukunft
Viele der Bands sind noch aktiv, Throbbing Gristle ist es zur Gewohnheit geworden, Wiedervereinigung zu feiern und der Industrial lebt in kleinen, zum Teil feinen Subgenres fort.
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