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Intelligent Dance Music: IDM

Es dürfte allgemein bekannt sein, dass nur Idioten sich selbst als Intelligent bezeichnen, da Intelligenz zunächst einmal eine Worthülse ist, die nichts, aber auch wirklich gar nichts transportiert. Musik als intelligent zu bezeichnen muss daher erlaubt sein, genauso wie die Frage, für wen dieses Intelligent dann bitte gilt – ein guter Track ist ein guter Track und immer noch nicht irgendwie intelligent (er kann nicht einmal das ABC).

Wer ist hier also intelligent? Die Hörer? Die Musikmacher? Die Genre-, Subgenre-, bzw. Musikstileinteilungen? Die TÄNZER? Vielleicht sollte man anders beginnen. In den Weiten der Akademikerkreise gilt elektronische Tanzmusik lange als niveaulos. Die Disko der 70er und 80er – das ist nichts für die kommenden Eliten. Und wenn jemand mal nicht der Elite angehören möchte, dann wird er halt für eine Weile Punker.


IDM Geografie

Das muss sich ändern, haben sich ein paar kluge Köpfe gedacht. Und wie? Man muss dem Hörer schmeicheln.

In der Regel werden Innovationen im Bereich der elektronischen Musik mit dem Kürzel IDM versehen. Da es jedoch keine ordentliche, demokratisch verankerte Stiftung gibt, die IDM ausspricht, ist die Sache relativ willkürlich. Und gut. Da elektronische Musik ja um die Erde mäandert, mal hier ein Hype ist, mal dort Massen anzieht, kann die Frage nach der Qualität nie von irgendwelchen übergeordneten Instanzen bestimmt werden.

Der Begriff startet allerdings als Markenname. Das britische Label Warp Records veröffentlicht ab 1992 die Samplerreihe Artifical Intelligence, auf der es Künstler wie Autechre und Aphex Twin präsentiert. 1993 geht eine Mailingliste um die Erde, auf der Künstler dieses Labels, aber auch andere, wie Future Sound of London, Plastikman und Björk als IDM verzeichnet sind. Ein wildes Durcheinander. Und gut.

In den folgenden Jahren setzt sich IDM als Genrebezeichnung für ein Genre durch, dass es eigentlich nicht gibt. Viele der Künstler, die als IDM geführt werden, nutzen allerdings neuere und neueste Musiksoftware.


IDM Galaxie

Es ist Kunst! Das soll es heißen, wenn von IDM gesprochen wird. Nichtsdestotrotz fahren exquisite Künstler unter den Segeln der IDM (meist nicht selbstbestimmt). Oft lassen sie sich einem konkreten Musikgenre nicht zuordnen. Man hat schon zuvor versucht, besondere Qualität in der elektronischen Musik durch eine gesonderte Bezeichnung kenntlich zu machen. Electronica ist so ein gescheiterter Versuch.

Mit IDM kann auch der wechselseitige Einfluss von elektronischer Arbeit und Rockmusik gekennzeichnet werden. Radiohead /" target="_self">Radiohead gilt zum Beispiel als eine Band, deren Mitglieder selbst vorwiegend elektronische Musik konsumieren.

Im Übrigen können IDM-Musiker die gesamte Bandbreite elektronischer Möglichkeiten nutzen. Das geht über Techno, Ambient, House, Drum and Base und Garage hinaus. Selbstverständlich gibt es vielfach Jazz-Anleihen. Breakbeats sind sehr üblich.


IDM Geräte

IDM kann live eingespielt werden. Der Computer macht es möglich. Aphex Twin will seine Plattensammlung abgegeben haben, weil er schlicht das Werkzeug gewechselt hat. Ohnehin trägt das Genre IDM der Vernetzung der Menschen an ihren Computern Rechnung. Die Vervielfältigung von Software (häufig illegal) ermöglicht überall, Menschen mit dem neuesten Scheiß zu versorgen. Das fördert natürlich Talente wie nichts anderes.

Natürlich sind es nicht allein die technischen Mittel, die IDM ausmachen. Ungewöhnliche Taktung, eigenwilliger Aufbau der Tracks und ein scheinbar vollkommen chaotisches durcheinander lassen sich einer Vielzahl der Stücke attestieren.

Nichts ist allerdings zwangsläufig. Es gibt langsamere (Downtempo-) Tracks und nach oben ist keine Grenze gesetzt.


IDM Götter

Wer wird also geadelt? Das sollen andere machen. Monolakes Alpenrausch wird gern genannt, Otto von Schirach auch. Boards of Canada und Squarepusher.


IDM Gegenwart und Zukunft

Es gibt genug Leute, die sich über diese Bezeichnung für ein Genre aufregen. Das soll nicht fortgesetzt werden. Bekloppt ist nur: meistens ist es wirklich schwierig, zu der Musik zu tanzen. Es geht um Innovationen – und die sind wichtig. Genauso wie die genannten Künstler.
 
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